Die Migranten wurden in Busse gebracht, die Lage war ruhig. In der illegalen Zeltstadt lebten rund 700 Menschen.
Insgesamt leben in den Camps nördlich von Paris Tausende Menschen. Sie hausen dort unter erbärmlichen Bedingungen in Zelten. Es handelt sich mehrheitlich um Männer ohne Asylperspektive, aber auch Frauen und Kinder lebten in den Zeltstädten.
Frankreichs Innenminister, Christophe Castaner, hatte erst am Mittwoch angekündigt, die illegalen Zeltstädte im Nordosten der französischen Hauptstadt noch vor Ende des Jahres zu räumen.
Einwanderungspolitik verschärft
Die französische Regierung hatte nach einem Ministerausschuss verschiedene Maßnahmen im Bereich Einwanderungspolitik bekanntgegeben und den Kurs verschärft.
So soll Asylbewerbern erst nach drei Monaten Zugang zum allgemeinen Gesundheitssystem gewährt werden. Außerdem soll schneller abgeschoben und die Bearbeitungszeit der Asylanträge verkürzt werden.
Premierminister Édouard Philippe sprach davon, dass es ein Gleichgewicht zwischen „Rechten und Pflichten” bei der Migration geben müsse.
Frühere Räumungen
Gerade im Norden von Paris gibt es zahlreiche illegale Zeltstädte. Sie wurden schon mehrfach geräumt – wenige Wochen später entstanden aber immer wieder neue Camps. Was mit den Menschen nach der Räumung nun passieren wird, war unklar.
Im Juni vergangenen Jahres hatte die französische Polizei nördlich der Hauptstadt drei Flüchtlingscamps geräumt, die insgesamt mehr als 2000 Menschen beherbergten.
In dem größten Zeltlager, dem „Millenium-Camp”, hatten etwa 1700 vorwiegend sudanesische, somalische und eritreische Migranten gelebt.
leo/ae/dpa
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